Verkehrsentwicklung in Bernau

Eine der bereits bestehenden Herausforderungen der Stadt besteht darin, den Individualverkehr in der Stadt so zu organisieren, dass die Belastung und die Beeinträchtigung möglichst gering ist. Hierzu sind in der Stadt schon viele Überlegungen angestellt worden, wie z.B. der Ausbau der Einbahnstraßenregelungen in der Innenstadt. Einige Entlastung erfolgt sicher auch durch die zentrumsnahe Möglichkeit über die Ladestrasse am Bahnhof.

 Nach Einschätzung der Fraktion BfB/FDP bedarf es jedoch weitergehender Überlegungen, denn mit der Schließung der Brücke in der Weissenseer Str. infolge der Brückenbauarbeiten der Deutschen Bahn und mit dem geplanten Ausbau des Wohngebiets „Heeresbekleidungsamt“ in der Schwanebecker Chaussee, wird die Entlastung durch die Ladestrasse nur zeitweise erfolgreich sein. Insgesamt ist zu erwarten, dass die bereits jetzt in den späten Nachmittagsstunden bestehende Stausituation an der Jahnstraße durch den Zuzug von absehbar weit über 5.000 neuen Einwohnern noch eklatanter wird. Die Innenstadt und auch die in der Innenstadt angesiedelten medizinischen Einrichtungen verlieren an Attraktivität, die Bürger sind genervt, Schulkinder und deren Eltern brauchen länger zur Schule und auch der aktuell eingerichtete Busverkehr in die Ortsteile werden beeinträchtigt.

Die Überlegungen der Fraktion BfB/FDP sehen aktuell folgende Lösungsoptionen, deren politische Handlungsgrundlagen in der aktuellen Legislaturperiode noch gelegt werden könnten. 

1. Ausbau der Fahrrad-/eScooter – Möglichkeiten

Die aktuelle Entwicklung zielt darauf hinaus, naturnahe und umweltfreundliche Transportmöglichkeiten zu stärken. Dieser Trend wird auch an Bernau nicht vorbeigehen und es sollten Möglichkeiten geschaffen werden, den Fußgänger-, Auto- und Fahrradverkehr in ein sinnvolles und verträgliches Gleichgewicht zu bringen.Gleichzeitig könnte der rechtzeitige und angemessene Ausbau derartiger Angebote dazu dienen, die Stadt und ihr Angebot attraktiver zu machen.

Vorstellbar ist, ausgehend vom Bahnhof Bernau bei Berlin einen „Nur-Fahrrad-Weg“ in Richtung Waldfrieden einzurichten, über den Einheimische und Touristen zügig – am Rande der Stadtmauer in der Innenstadt - zum Krankenhaus und/oder zu den Erholungsgebieten Liebnitzsee oder Schönower Heide radeln können. Attraktive Verweilangebote am Wegesrand können das Angebot noch attraktiver machen.

2. Umgehungsstraße

Bereits seit den 30ger Jahren des letzten Jahrhunderts haben sich die Stadtoberhäupter mit dem Bau einer Umgehungsstraße zur Entlastung der Innenstadt beschäftigt. Nach der Wende waren wohl sogar Unterstützungsgelder beim Land Brandenburg eingestellt, um eine Umgehungsstraße zu bauen. Leider wurde keines der geplanten Vorhaben erfolgreich umgesetzt.

Nach Einschätzung der Fraktion BfB/FDP könnte eine solche Umgehungsstraße – um teure Grundstückskäufe möglichst zu vermeiden – wie folgt verlaufen:

Autobahnkreuz Bernau Süd – Ausbau der Straße nach Börnicke – Ausbau der Straße nach Albertshof – Bau einer Brücke über die Bahnstrecke – Bau einer Straße nach Ladeburg (Nord) – Ausbau der Schmetzdorfer Str. zum Autobahnkreuz Bernau Nord – Ausbau der Schulweg bis zur Schönerlinder Str. in Schönow

 Die Innenstadt könnte infrastrukturgerecht durch sternförmig nach außen führende Straßen entlastet werden.

Die Umgehungsstraße wäre – am Beispiel Altlandsberg ausgerichtet – weit genug, um der Stadt eine Entwicklung zu ermöglichen und nahe genug, um die Stausituation in der Stadt zu entschärfen.

3. Öffentlicher Nachverkehr

Wer hat sie nicht schon gesehen. Die großen Busse der Barnimer Busgesellschaft, die nur mit wenigen Menschen besetzt waren.

Ja, die Fraktion BfB/ FDP unterstützt den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, allerdings muss er sich an den Bedürfnissen der ortsansässigen Bevölkerung orientieren und die Entwicklung moderner Transportsysteme mit berücksichtigen. Der personalintensive Einsatz großer Busse bei einem großen Versorgungstakt erscheint der Fraktion als nicht zukunftsorientiert.

Individualverkehr lässt sich nur durch eine Verbesserung der Anbindung der Ortsteile vermeiden und durch ein möglichst auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Bewohner und Gäste ausgerichteten Öffentlichen Nahverkehr. Dies bezieht sich auf die Häufigkeit der Verbindungen, aber auch die Ausstattung der für den Personentransport eingesetzten Fahrzeuge mit Klimaanlagen für heiße Tage.

Die Einrichtung zusätzlicher Busverbindungen oder die Einrichtung schienenbezogener Angebote erscheint teuer.  Die Fraktion BfB/FDP setzt sich schon länger dafür ein, zur anforderungsgerechten Nachverkehrsversorgung geeigneten Anbietern die Möglichkeit zur Einrichtung selbstfahrender Busse auf nicht von Stau bedrohten Strecken anzubieten.

Eine Verbesserung könnte in Bernau bei Berlin auch durch die Erschließung einiger Ortsteile oder relevanter Ziele (Barnim Gymnasium)  mit Hilfe verkehrsentlastender Seilbahnverbindungen erfolgen.

Seilbahn am Ortseingang Lindow

Der Bau einer Seilbahn ist, unter Verwendung standardisierter Angebote, preiswerter und zügig realisierbar. Durch die Verknüpfung mit einer App wären auch „Rufgondeln“ und ein ausschließlich anforderungsgerechtes Angebot realisierbar.

Bernau wird durch dieses Angebot attraktiv für Bewohner und interessierte Besucher.

Für eine Umsetzung wären in einem ersten Schritt die Zubringerdienste für die S-Bahn und die bisher wenig erschlossenen Wohngebiete auszuwählen.

  Strecke 1 - Börnicke und Ladeburg (Option Weiterfahrt nach Waldfrieden)

In beiden, als initiale Endstation vorgesehenen Ortsteilen sind weite Wege zurück zu legen, um in die Innenstadt zu gelangen. In gewissem Maß gilt dies auch für die Ortteile Bernau Südstadt und Waldfrieden.

Haltepunkte sollten mindestens wie folgt eingerichtet werden:

Ladeburg Nord-Ladeburg Dorfmitte- Ladeburg Gemeindezentrum- Ladeburg Süd- Krankenhaus Bernau – Bahnhof Bernau – Bernau Südstadt – Bernau Süd – Börnicke Dorf

Strecke 2 - Südstrecke

Bahnhof Bernau – Lindow – Schwanebecker Chaussee Süd – Schwalbennest – <über die Autobahn> - Bahnhof Friedenstal – Eichwerder - <über die Bahntrasse> - Schönow West - Schönow Nord

Sollte ein solches Angebot durch die Stadt oder die Barnimer Busgesellschaft nicht erbracht werden können, bestünde die Option, ein solches Angebot privatwirtschaftlich durch entsprechende Rahmenbedingungen zu ermöglichen (Angebote zur Nutzung der Ottobahn u.ä.).

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